Am Tag des Leipzig-Marathon mussten unsere Mädels und die Fangemeinschaft einiges an Umwegen in Kauf nehmen, um zum Auswärtsspiel beim FC Blau-Weiß Leipzig zu gelangen. Mit dem 12:0 Heimerfolg aus dem Hinspiel im Gepäck und dem Blick auf die Tabelle war das heutige Ziel klar, es mussten drei Punkte her. Aufgrund zweier Ausfälle konnten wir nicht mit voller Kapelle antreten, was dann eben die Kondition stärken sollte. Dem Rasen fehlte an einigen Stellen der Rasen, vor allem vor dem Tor, was schon beim Aufwärmen bei Josi eine latente Staublungengefahr mit sich brachte. Unsere Fans organisierten sich derweil viele bequeme Stühle und hatten auf dem Wall im eigenen Sitzplatzbereich einen hervorragenden Blick. Vielen Dank an den Veranstalter. Kaffee haben wir uns heute selber mitgebracht, hier wollte man kein Risiko mehr eingehen.

Der Schiri legte Wert auf einen pünktlichen Anpfiff, erkannte jedoch durch die “Kleidung-Rucksack-Getränke-Häufchen” unserer Mädels potentielle Sicherheitsrisiken und so musste alles noch aufgeräumt werden. Und dann ging es los und die Eintracht legte den Vorwärtsgang ein, allerdings im “Eco”-Modus. Obwohl Mia in der dritten Minute für die Führung sorgte ⚽, bestanden in der Folgezeit die wie immer qualifizierten Kommentare im Fanblock mehrheitlich aus “oh”, “uh” und “uff”. Trotz Chancen im Minutentakt (Melissa, Mia, Marie und Laura) und einer deutlichen spielerischen und kämpferischen Überlegenheit wollte die Murmel nicht ins Tor. Entweder es stand jemand im Weg oder die sehr gut aufgelegte Hüterin kratzte die Bälle weg. Jedenfalls dauerte es bis zur 11. Minute, ehe wieder Mia für die 0:2 Führung sorgte. Danach kam die Zeit von Melissa. Sie rannte, dribbelte und erspielte sich gleich mehrere Chancen, aber Blau-Weiß wollte einfach keine weitere Torschützin akzeptieren. Die Fans waren sich aber sicher, dass der Knoten heute noch platzt. Und so traf dann in der 23. Minute Mia zum dritten Mal und plötzlich wurde in den Sportmodus geschalten. 0:4 Marie, 0:5 Mia, 0:6 Laura, das alles bis zur 26. Minute. In der 28. Minute war dann wieder Mia am Zug, diesmal in ihrer Rolle als Expertin für die Vorbereitung gegnerischer Eigentore, und es stand 0:7. Dann war bis zur Halbzeit wieder Chancen-Nichtverwertung angesagt. Melanie, Marie, Mia und Melissa hatten hier mehrere gute Möglichkeiten.

Schließlich wurde zur Halbzeit gepfiffen und eine erste Bilanz ergab neben den 7 Toren noch zusätzlich 16 Chancen, die liegen gelassen wurden. Oh, uh und uff eben 😂. Die Abwehr hatte hinten alles im Griff, Josi konnte etwas aktiv agieren und Melina und Laura liefen den Gegnerinnen die Bälle ab und gewannen ihre Zweikämpfe. Aber trotzdem hatte man den Eindruck, dass eine gewisse Leichtigkeit im Team fehlte. Vielleicht fehlte etwas die Kommunikation bei den Mädels, die ihre Aufgabe offenbar im “Silence-Modus” erledigen wollten. Die Gegnerinnen motivierten und warnten sich gegenseitig, boten sich lauthals als freistehend an und sorgten dafür, dass der Rückstand nicht höher war.
Die Leichtigkeit gepachtet hatte dafür der souveräne Schiedsrichter, der in der Pause auf dem Platz in der Sonne stand und mit einem Lächeln im Gesicht anmerkte, dass es sehr entspannt zuginge. Er agierte auch mehr mit Gesten als mit Worten. Vermutlich steckte der Gedanke dahinter, dass wenig Worte auch wenig Gegenworte auslösen. Das hat geklappt, super Taktik.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste Hälfte endete. Mia hatte erstmal eine Chance und bereitete dann das zweite Eigentor der Gegnerinnen vor. Danach schaltete etwas überraschend Blau-Weiß in den Offensiv-Modus, erarbeitete sich in der 39. Minute eine sehr gute Möglichkeit und hielt das Spiel einige Minuten in den Händen. Danach übernahmen unsere Mädels aber wieder und erarbeiteten sich durch Melanie, Paula und Mia viele gute Chancen. Diese blieben leider ungenutzt, auch weil die Blau-Weiße Torhüterin einen wirklich starken Auftritt hinlegte. So dauerte es bis zur 47. Minute und Laura krachte den Ball zum 0:9 ins Netz. Paula erhöhte kurz darauf zum 0:10 und die Eintracht wieder den Druck. Melanie schmiss einige Male den Turbo an und machte das 0:11, auch Mia, Laura und Julia hatten ihre Möglichkeiten, ehe Mia in der 54. Minute zum 0:12 traf. Die Schlussviertelstunde gehörte ebenfalls unseren Mädels, die durch Marie, Melissa und Paula auf ein noch höheres Ergebnis drängten, sich aber leider nicht belohnten.

Und so tauchte in der 65. Minute plötzlich eine gegnerische Spielerin vor unserem Tor auf, eine Kuhle im Rasen verwirrte den Ball und es stand 1:12. Und wenn man ehrlich ist, diesen Ehrentreffer haben sich die die Blau-Weißen wirklich verdient. Zur Klarstellung, diese Kuhle hat nicht unser Maskottchen Erwin 🐕 verursacht, der hatte heute andere Prioritäten. Lotte war auch anwesend und Erwin sowas von in Love….. 😍

Und wer hat sich seinen Treffer noch verdient? Genau, in der 70. Minute setzte Melissa (fussball.de irrt hier gewaltig) den Schlusspunkt, traf zum 1:13 ⚽⚽⚽👌und konnte ihr Tor mit nach Hause nehmen. Danach gab es noch zwei Ecken und den Abpfiff.

Mit dem heutigem Ergebnis hat unser Team am 15. Spieltag die Schallmauer von 150 Toren in dieser Saison geknackt 😎, eine klasse Leistung. Nun ist erstmal eine Spielpause, bis es dann mit einem Heimspiel gegen den Roten Stern weitergeht.

Herzliche Grüße
Euer Henry Raschke