Chancenwucher, ein Spaziergang im Strafraum und ein deutlicher Heimsieg am Ende der Hinrunde
Heute galt es, wieder einige Fragen zu klären. Wieso hört das Wetter nicht auf den Wetterbericht? Sind die Heißgetränke wirklich heiß? Sind die ersten 10 Minuten eines Fussballspiels wirklich nötig?Schaffen wir wieder einen überzeugenden Sieg? Steht mal wieder die Null? Was machen die Eltern, Großeltern und Fans nun mit den freien Sonntagen bis März?
Natürlich konnten nicht alle Fragen beantwortet werden, aber zumindest im letzten Spiel der Hinrunde gegen den SV Klinga-Ammelshain wollten unsere C-Mädels noch einmal eine überzeugende Vorstellung abliefern. Und so pfiff der Schiedsrichter kurz nach 11 Uhr bei leichtem Regen, der eigentlich schon gegen 9 Uhr seine Tätigkeit eingestellt haben sollte, das Spiel vor ca. 35 Zuschauern an.
Die ersten Minuten waren geprägt von der üblichen Wiederitzscher Selbstfindungsphase und einem auf Abwehr eingestellten Gegner. Und das machten die Mädels der Gastmannschaft wirklich nicht schlecht. Gleich in den ersten paar Minuten gab es mehrere Chancen durch Mia und Ronja. Mia passte noch schnell das Zielfernrohr an und schoss in der 10. Minute nach Vorlage von Marie das 1:0. In der 13. Minute unternahm Melina aus der Abwehr heraus einen seltenen Ausflug bis kurz vor den gegnerischen Strafraum, passte zu Mia und diese erzielte das 2:0. Allerdings sah der Schiri dies etwas anders und eine Gegnerin zuletzt am Ball, so dass höchst offiziell auf Eigentor entschieden wurde. Mia kennt das schon aus der letzten Saison.
Danach kam die Zeit des Chancenwuchers. Melanie, Mia (immerhin Lattentreffer) und Ronja versuchten es, ehe Marie in Minute 25 zum 3:0 stellte. Allerdings sahen die Zuschauer auch heute wieder tolle Pässe, viele gewonnene Zweikämpfe, super Laufwege und eine Abwehr, die alles wegverteidigte, was in die Nähe des Strafraums kam. Nach einem robusten Einsatz einer unserer Spielerinnen und einer entsprechenden Reaktion der Trainerin von Klinga-Ammelshain erläuterte der Schiri in einer sehr ruhigen Art, wie er sich das vorstellt.
Danach gab es einen Angriff der Gegnerinnen, Amelie kam etwas aus dem Tor und parierte den Schuss. Danach war sie der Meinung, hier genug getan zu haben, drehte sich um und spazierte sehr entspannt in Richtung ihres Tores zurück. Das Spiel lief allerdings weiter und die Gegnerinnen waren weiterhin am Ball. :-) Den entsprechenden Schuss wehrte Amelie trotzdem ab, da sie ihren Spaziergang in der Flugbahn des Balles unternahm. Glück oder Augen hinten?
Danach ging es weiter und Melissa erzielte in der 35. Minute den Halbzeitstand von 4:0. Sicher wäre mehr drin gewesen, aber die Mädels aus Klinga-Ammelshain verteidigten robust, mit viel Einsatz, hatten eine gut aufgelegte Torhüterin zwischen den Pfosten und einige läuferisch starke Spielerinnen in ihren Reihen.
In der Halbzeit durften dann die Zuschauer ihre Körpertemperatur mit Glühwein und Kinderpunsch erhöhen. Einen großen Dank an Henry L. in seiner warmen, trockenen Hütte. Auch der Regen hatte mittlerweile aufgehört, so dass es nur noch kalt war. Aber nichts konnte die Vorfreude auf die zweite Hälfte trüben.
Nach dem Wiederanpfiff zeigten die Wiederitzscherinnen, dass es auch ohne 10 Gedenkminuten geht. In den Minuten 37 (Lena), 40 (Melissa), 43 (Lena) wurde schnell auf 7:0 erhöht, ehe sich Martha mit dem 8:0 in der 45. Minute für ihre tolle Leistung in diesem Spiel belohnte. Zwischendurch probierte Melissa noch ein Kunststück, ihr Schuss fast von der Grundlinie nahe der Eckfahne landete leider nur am Pfosten. Für ein beeindrucktes Raunen der Fans reichte es aber allemal :-)
Auch danach wurden durch Melissa, Lara und Paula wieder mehrere Chancen erspielt, auch wenn diese leider nicht genutzt wurden. Aber man merkte deutlich die Steigerung und den Willen, hier noch etwas draufzusetzen. Und das gelang Paula in der 57. Minute, die den Ball unter der Torhüterin durch hinter die Linie drückte. Das zumindest sah der sehr unparteiische Videoassistent aus Wiederitzsch so. Der Schiedsrichter war hier leider anderer Ansicht und gab den Treffer nicht. Nach Sichtung des Beweisvideos muss man aber ganz klar sagen: “…. also….ähm…..naja”. Möglicherweise lag der Schiri nicht ganz daneben. An der Stelle ein Kompliment für die schnelle Reaktion der Torhüterin von Klinga-Ammelshain.
Und was macht eine Paula in solch einem Fall? Genau, kurz nicht ganz glücklich gucken und dann in der 60. Minute eben nochmal draufhauen und schon stand es 9:0. Fünf Minuten später klingelte es erneut im Kasten, Ronja traf nach sehenswertem Lauf zum 10:0. In den letzten Minuten erspielten sich die Wiederitzscherinnen noch weitere super Gelegenheiten durch Josi und Julia, bevor Klinga-Ammelshain einen letzten Konter startete. Bereits im Strafraum setzte dann aber Lara zu einer klasse Grätsche an und verhinderte den Gegentreffer. Die NULL stand! Dafür gab es nochmal eine sehenswerte Aktion auf der anderen Seite, Ronja passte auf Lena, die dann in der 70. Minute zum 11:0 Endstand traf.
Den Schlusspunkt in diesem Spiel setzte aber der Schiedsrichter, der eine Wiederitzscher Ecke als letzte Aktion ausrief. Er sah sich die Ausführung der Ecke an, war damit nicht zufrieden und kommentierte dies mit einem pädagogischem Hinweis. Der zweite Versuch hielt dem kritischen Blick stand, allerdings gelang kein Tor mehr und der Schiri pfiff das Spiel ab. Am Ende konnte mit einem überzeugendem 11:0-Erfolg der siebente Sieg im neunten Saisonspiel eingefahren werden und die C-Juniorinnen unseres SV Eintracht Wiederitzsch überwintern mit 21 Punkten und 84 Toren bei 17 Gegentreffern in den Top 3 der Tabelle. Allerdings lohnt gerade heute ein Blick auf die Tabelle :-)
Vielen Dank an Euch Mädels und ans Trainerteam für eine wirklich tolle Saisonhälfte. Wir freuen uns schon auf den 9. März 2025, wenn hier in Wiederitzsch mit einem Heimspiel gegen Grimma die Rückrunde eingeläutet wird.
Herzliche Grüße,
Euer Henry Raschke